Der Wald
ist zur Zeit voll mit den leckersten Speisepilzen!
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Eine Handvoll Waldpilze - Ziegenlippen und Rotfußröhrlinge
sind zwar nicht die besten Speisepilze aber mit den richtigen
Zutaten und Gewürzen geben sie auch ein leckeres Pilzgericht. |
Jetzt ist Waldpilz-Zeit! Ich bin
heute auf dem Weg von Hamburg nach Graal-Müritz bei Hinrichshagen
mal kurz rechts ran gefahren, um einmal nachzusehen, ob der Wald
einige Speisepilze zu bieten hat.
Eigentlich
hatte ich aber gar nicht erwartet, hier, direkt in der Nähe einer
Parkmöglichkeit für Pilzsammler, welche zu finden. Denn ich war
davon ausgegangen, dass in den letzten Tagen – das Wetter war super
sonnig und warm – alle Waldpilze bereits von fleißigen
Pilzsammlern aus Rostock und Umgebung weg gesammelt worden waren.
Heute ist der 3. Oktober, Tag der deutschen Einheit, und somit ein
Feiertag, den auch noch viele für ein verlängertes Wochenende an
der Ostsee ausgenutzt haben.
Wollte
nur ein paar Fotos von Waldpilzen machen ...
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Ein Erdstern - eine faszinierende Pilzart. |
Ich nahm
also nur meine Foto-Kamera und ein obligatorisches Pilzmesser mit und
schlenderte den Waldweg entlang.
Gleich am
Parkplatz traf ich eine polnische Pilzsammler-Familie, die mit einem
Farbeimer bewaffnet den Waldboden nach Pilzen absuchte. Sie hatten
schon einige Maronen gefunden.
Am Rand des Waldweges entdeckte ich zahlreiche Herbstlorcheln, die durch
ihr verschrumpeltes Aussehen immer sehr interessant für mich wirken
und ein paar schöne Pilz-Bilder lieferten.
Dann
erspähte mein Foto-Auge einige weiße Pilz-Stiele mit Schwarz
gefärbten Spitzen – essbare Schopftintlinge, die es aber schon
hinter sich hatten und zerflossen waren. Direkt daneben schob sich
ein junger schneeweißer Schopftintling aus dem Boden.
Weiter
entlang des Weges fand ich einige wunderschöne Erdsterne, eine
Pilzart, die sich auch sehr gut als Pilz-Foto-Motiv eignet.
Und
plötzlich Ziegenlippen, Rotfußröhrlinge und Braunkappen soweit das Auge reicht ...
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Rotfußröhrlinge, Braunkappen und Ziegenlippen
- Waldpilze ohne Ende. |
So weit so
gut, doch plötzlich ging es los: Ich sah im Gras eine versteckte
Ziegenlippe, ein Pilz, der nach meiner Erfahrung in den meisten
Fällen madig ist. Gerade als ich den Pilz fotografieren wollte,
entdeckte ich den nächsten und den nächsten und den nächsten ...
Und alle waren in bestem Zustand und ohne Maden. Und schon war ich im
Wald und musste aufpassen, dass ich die Pilze nicht zertrat. Die
Ziegenlippen, Rotfußröhrlinge und Braunkappen wuchsen hier in großen Gruppen, dicht
an dicht, so nach dem Motto: Wo eine ist, da sind auch noch zwanzig
andere. Ich zückte also mein Pilz-Messer und fing an zu schnippeln.
Ein Stückchen weiter fand ich noch einige Maronen. Ich legte ein
paar Depots mit den Pilzen an und holte anschließend eine Obstkiste
aus dem Auto, um sie dort hinein zu packen.
Mein
Parasolpilz bekam Gesellschaft ...
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Diesen Parasolpilz brachte ich aus Hamburg mit. |
In der
Obstkiste lag bereits ein Parasolpilz, auch bekannt als
Riesenschirmling, den ich heute Vormittag zufällig in Hamburg auf
einer Kuhwiese gefunden hatte. (Parasolpilze gibt es aber auch als
Waldpilze.) Nun bekam er Gesellschaft von Ziegenlippen, Braunkappen
und Rotfußröhrlingen ... In der Pfanne trennte ich die Pilze dann allerdings
wieder, da ich Parasolpilze am liebsten paniert gebraten mag.
Parasolpilze sind ausgezeichnete Speisepilze. Sie haben einen
wunderbaren Geschmack, der in einem gemischten Pilzgericht mit
Waldpilzen verloren gehen würde.
Steinpilze,
die keine waren und eine Beinahe-Pilzvergiftung ...!
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Meine gesammelten Waldpilze im Zwischenlager. |
Als ich aus
dem Wald kam, hielt ich noch kurz bei der polnischen
Pilzsammler-Familie an, um zu sehen, was sie noch so an Pilzen
gefunden hatten. Stolz wurden mir mehrere Steinpilze präsentiert,
die sich jedoch allesamt als Bitterlinge bzw. Gallröhrlinge, Maronen, Ziegenlippen oder
Rotfußröhrlinge entpuppten. Einer der vermeintlichen Steinpilze war eine
Marone, die unter dem Hut und am Stiel schon total verschimmelt war.
Als ich der Familie sagte, dass sie diesen Pilz weder als Steinpilz
noch als Marone essen könnten, war die Enttäuschung groß und sie
trennten sich nur schweren Herzens von dem vermeintlichen Steinpilz.
Es lagen auch noch ein paar andere angegammelte Waldpilze in
dem Farbeimer.
Ich glaube,
ich habe heute eine Familie vor verdorbenen Mägen, wenn nicht sogar
vor einer Pilzvergiftung durch verdorbenes Pilz-Eiweiß bewahrt.
Hier noch ein paar Pilzfotos von gestern:
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knackige Marone auf Tannennadeln |
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Laub fressende Herbstlorchel
- Achtet mal auf die Reißzähne ;-) |
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noch ne Herbstlorchel |
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und eine weitere Lorchel |
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ein Erdstern |
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noch ein Erdstern |
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geplatzter Flaschenstäubling |
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Stinkmorchel mit Hexenei |
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Stiele von Schopftintlingen |
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Der Schopftintling-Nachwuchs direkt daneben. |
Meine
Ziegenlippen, Rotfußröhrlinge und Maronen und auch mein schöner Parasolpilz waren
übrigens alle so gut wie madenfrei und so hatte ich beim Pilze putzen so gut wie keinen Abfall. Das habe ich bei Ziegenlippen
eher selten erlebt.
Also:
Speisepilze von guter Qualität gibt es zur Zeit reichlich im Wald. Da dürfte doch einem
leckeren Waldpilz-Gericht nichts mehr im Wege stehen. Auf geht’s!
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