Freitag, 12. August 2011

Essbare Pilze mit saisonaler Zwischenpause


Zur Zeit sind essbare Pilze Mangelware


Essbare Pilze - Dieser Steinpilz gehört auf jeden Fall dazu!
Momentan sind essbare Pilze hier im Norden leider Mangelware. Nach dem Start der Pilzsaison 2011, die für mich in diesem Jahr bereits am 10. Juli mit dem Fund von einigen Maronen, Birkenpilzen und Butterpilzen begann, und mich dann etwa vier Wochen unter anderem auch mit vielen Steinpilzen verwöhnte, legt die Saison für essbare Pilze nun eine kleine Pause ein. Jetzt schöpfen die Myzelien, die fadenförmigen Zellen der Pilze die Kraft, um dann im Herbst, in der Haupt-Pilzsaison, alles zu geben (das hoffen jedenfalls die Pilzsammler!).

Essbar, giftig oder unbekannt – Pilze sind immer interessant!


Ästiger Stachelbart
Der Pilz ist relativ selten und jung essbar.
Pilz des Jahres 2006
Essbare Pilze sind aber nur eine Facette beim Pilze suchen. Ich denke, die meisten Pilzsammler sind ebenso wie ich auch einfach nur Naturliebhaber und können sich nicht nur an den essbaren Pilzen sondern auch an den teilweise wunderschönen giftigen, ungenießbaren oder einfach nur unbekannten Pilzarten erfreuen. Okay, wenn man Pilze sammeln geht, hofft man natürlich darauf, möglichst viele und schöne essbare Pilze zu finden. Da spielt ganz klar auch der Stolz und die Freude über einen großen Pilzfund eine große Rolle.

Ein Birkenpilz
von Kartoffelbovisten umzingelt.
Aber haben wir nicht alle schon mal einen wunderschön in der Herbstsonne leuchtenden Fliegenpilz bewundert, der am Wegrand seinen mit weißen Punkten gesprenkelten Hut präsentiert? Haben wir uns als Kinder nicht alle einen Riesenspaß daraus gemacht, mit den Füßen auf einen großen, reifen Kartoffel-Bovisten zu treten, um zu sehen, wer die meisten Pilzsporen in die Luft wirbelt?

Fotos von Pilzen und anderen Naturschönheiten


Die Hirschkuh sah ich beim Pilze sammeln
im Wald von Graal-Müritz.
Für mich sind essbare Pilze natürlich auch die Krönung beim Pilze suchen aber jedes Mal, wenn ich in den Wald Pilze sammeln gehe, bringe ich außer ein paar Zecken ;-) auch jede Menge schöne Eindrücke mit nach Hause. Ich nehme seit einigen Jahren sehr oft einen Fotoapparat mit, wenn ich auf Pilz-Pirsch gehe. Im Wald mache ich aber nicht nur Fotos von Pilzen sondern ich entdecke viele andere interessante und schöne Motive für tolle Fotos.
Neulich lief mir zum Beispiel diese fast schwarze Hirschkuh über den Weg bzw. über die Lichtung. Da ich sogleich ruhig stehen blieb, unterdrückte das Tier seinen Fluchtinstinkt, obwohl ich gerade mal dreißig Meter entfernt war. So konnte ich vorsichtig meine Kamera aus der Tasche holen und einige Fotos machen.

Gruppe von stacheligen Flaschenbovisten
bzw. Flaschenstäublingen in einem Buchenwald
Eigentlich war ich aber nicht wegen der Hirschkuh stehen geblieben sondern wegen mehrerer Gruppen von attraktiven Flaschenbovisten oder Flaschenstäublingen, die hier einen großen Teil des Waldbodens bedeckten. Von den stacheligen Bovisten auf der Buchenwald Lichtung machte ich dann anschließend das nebenstehende Bild – die konnten ja nicht weglaufen ;-).
Fazit: Der Wald bietet immer und für jeden Naturliebhaber etwas, und zwar nicht nur essbare Pilze!

Donnerstag, 4. August 2011

Pilzbestimmung – Anleitung und Hilfe beim Pilze Bestimmen



Was man zu Pilzbestimmung braucht


Erst Pilzbestimmung dann Pilze putzen.
Ob ich da bei diesen Waldpilzen wohl Hilfe bekomme?
Für die Pilzbestimmung von unbekannten Pilzen benötigt man vor allem viel Zeit und Geduld, eine Lupe, gutes Licht und gute Literatur zur Bestimmung. Man sollte ein gutes Pilzbuch zur Hand haben, in dem mindestens einige hundert Arten beschrieben werden.


In Mitteleuropa gibt es in etwa 5.000 Groß-Pilzarten und so kann es gut sein, dass man eine Art bestimmen will, mit der selbst ein ausgemachter Pilzexperte seine Schwierigkeiten hätte. Deshalb sollten die Erwartungen nicht allzu hoch geschraubt werden.




Für Anfänger bei der Pilzbestimmung ist es ratsam, sich zuerst einmal mit den Hauptgruppen der Pilze vertraut zu machen, etwa den Waldpilzen. So kann man zum Beispiel bei Hutpilzen mit Röhren beginnen und sich dann zu anderen Pilzgruppen vorarbeiten. Vielen Pilzsammlern geht es einfach nur darum, zu wissen, ob es sich um essbare Pilze oder um Giftpilze handelt. Diese kleine Anleitung soll eine Hilfe beim Pilze bestimmen sein.




Zur Pilzbestimmung ist es sehr wichtig, sich schon am Fundort Notizen über den Standort zu machen. Die Notizen sollten zum Beispiel die Bäume am Fundort des Pilzes und in der Umgebung erfassen, genauso wie die Lage (wie etwa "südlicher Waldrand, sonnig, schattig, Hanglage, sandig-trockener Boden, alte Bäume, junge Bäume, Gebüsch, Wiese" usw.). Eine gute Idee ist es zum Beispiel auch, mit einer kleinen Digitalkamera, die in jede Pilzsammler-Tasche passt, Bilder von der Fundstelle der Pilze zu machen.




Am besten ist es für die Pilzbestimmung, von dem zu bestimmenden Pilz nicht nur ein einzelnes Exemplar, sondern vielleicht drei bis vier Pilze der selben Art in verschiedenen Wuchsphasen bzw. Altersstufen vor sich zu haben. Die Pilze sollten von Hut bis Stiel, einschließlich der Stielbasis, vollständig vorliegen. Ein Pilz, der an seiner Stielbasis abgeschnitten wurde und an dem nicht mehr erkennbar ist, ob die Basis des Pilzstiels keulig, knollig oder bauchig war, ist zur präzisen Pilzbestimmung nicht geeignet.




Man beginnt bei der Pilzbestimmung mit einer möglichst genauen Beschreibung des Pilzes, am besten schriftlich auf einem Blatt Papier. Wie sind Stiel und Hut des Pilzes beschaffen? Welche Farbe weisen diese auf? Wie ist die Größe des Pilzes? Welchen Durchmesser und welche Form hat der Pilzhut? Ist die Hutoberfläche trocken, schmierig, schuppig? Ist der Stiel von einem Netz oder von Schuppen umgeben? Wie sieht die Stielbasis aus? Wie ist der Geruch des Pilzes? Verfärbt sich das Fleisch beim Anschneiden oder Drücken auf den Pilzkörper? Bei Hutpilzen: Weist der Pilzhut Röhren, Poren, Lamellen oder Stacheln auf?




Der Geschmack eines Pilzes kann für die Pilzbestimmung ebenfalls sehr wichtig sein. Schmeckt der Pilz bitter, nussig, mild, nach Anis? Auf jeden Fall muss aber darauf geachtet werden, die Geschmacksprobe eines unbekannten, vielleicht giftigen Pilzes nicht herunter zu schlucken denn bei einem Giftpilz, wie zum Beispiel dem grünen Knollenblätterpilz kann schon ein kleines Pilz-Stück ausreichen, um die schwersten Vergiftungen hervorrufen.




Auch die Farbe der Pilzsporen kann zur Pilzbestimmung ein wichtiger Punkt sein. Wenn man einen reifen, abgeschnittenen Pilzhut auf ein weißes Blatt Papier legt, erhält man normalerweise schon nach wenigen Stunden einen Sporenabdruck der frei gegebenen Pilzsporen. Zum Beispiel bei Täublingen kann man dann anhand einer Farbtabelle die Pilzsorte bestimmen.


In diesem Post " Baumpilze bestimmen " gibt es übrigens viele Bilder von Pilzen und ihr könnt dabei mithelfen, diese Pilze zu bestimmen.




So denn – nehmt euch ein gutes Pilzbuch zur Hand und beginnt mit der Pilzbestimmung. Ganz egal, ob ihr giftige oder essbare Pilze bestimmt. Das macht wirklich Spaß und ihr lernt jedes Mal mehr dazu.
Die Pilzsaison 2011 hat gerade erst begonnen!